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Happy Days: Zimt-Vanille-Baklava – Extra Nuss-Allergikerfreundlich und die Antwort auf die Frage “Warum heißt der Blog eigentlich Distracted by Food?”

Hier kann ich es ja zugeben sagen: ich denke ständig, praktisch ununterbrochen, an Essen. Überhaupt assoziiere ich nahezu alles mit einer Leckerei…Städte, Personen, Ereignisse…oft reichen schon ein Duft oder ein Schriftzug auf einem Lieferwagen aus oder eine Blume, um mich völlig aus dem Konzept zu bringen. Das sind die Momente, in denen ich rufe “Oh, jetzt ein Schoko-Salbei-Eis und Butterkeks”;  “Oh, jetzt eine heiße Schokolade mit Salz und Karamell oder ein Frapee mit Beeren”; “Oh, jetzt eine Waffel, so wie früher bei Mama.” Oh, hier riecht es wie in dem schönen Park in Madrid, wo wir schon mal gepicknickt haben. Was würde ich jetzt für ein salziges Teilchen von LHardy geben.” Meist gefolgt von “[kurzes Nachdenken, währenddessen ich unsere Vorräte durchgehe] und dem Satz “Wir haben alles da: soll ich uns das selbst kochen, backen, etc.? Du willst es doch auch, stimmt’s? Sag: JA.”. Und weil mir das regelmäßig passiert, werden diese Ausrufe nur noch mit #distractecbyfood n (n für die jeweilige Anzahl des Tages) kommentiert. Damit war die Namensfindung ganz einfach.

Jetzt ist es nun mal so, dass ich gar nicht alles essen darf, was ich gerne essen möchte. Nüsse sind zum Beispiel streng verboten. Alle. Ohne Ausnahme. Um so mehr habe ich mich gefreut, als ich in Dortmund ein kleines Geschäft gefunden habe, dass Baklava immer, wirklich immer auch in der Variante “Pistazien only” im Angebot hatte. Hatte, denn zu meinem Leidwesen wurde das Geschäft vor einer Weile geschlossen. Woanders habe ich aber oft das Pech, dass Walnüsse oder so verwendet werden. Geht ja nicht. So, wegen meiner oben beschriebenen Eigenheit habe ich aber ganz oft einfach mal so Appetit auf Baklava – da reicht schon die Erwähnung des Städtenamens oder ein kurzes Zuwinken meiner ehemaligen Nachbarn, die wunderbarerweise aus der Türkei kommen (da gibt es auch so fruchtbar leckere Sachen). Ungünstig, wenn man dann keine Quelle hat… Also habe ich mein Glück mal selbst versucht, mit einem Rezept von Donna Hay, dass ich mir leicht umgemodelt habe. War gar nicht schwer, bloß das einpinseln der einzelnen Teigblätter hat ein wenig gedauert. Und ja, ich habe die Schale mit Baklava ganz alleine leergefuttert. Yummy! Wer mag kann natürlich auch auf Zimt und Vanille verzichten, dann schmeckt es ein wenig originaler. Aber mir war gerade danach.

Baklava

Zutaten für eine 20 x 30 cm große Form
36 Blätter Filoteig, 20 x 30 cm
125 g Butter
3 EL Sonnenblumenöl

Füllung:
210 g Pistazien
210 g Mandelstifte
2 TL Zimt, gemahlen
70 g Zucker
45 g Butter, weich

Sirup:
190 ml Wasser
340 g Zucker
2 TL Vanillearoma

Zubereitung
Den Backofen auf 160 Grad vorheizen.

Die Zutaten für die Pistazien/Mandel-Mischung in der Küchenmaschine klein mixen und gut vermischen.
Ein Blatt Filoteig in die Form legen. Die Butter schmelzen, mit dem Sonnenblumenöl mischen und etwas davon auf den Teig streichen. 11 weitere Blätter Filoteig in die Form legen und jeweils mit der Butter/Öl-Mischung bestreichen. Die Hälfte der Pistazien/Mandel-Mischung auf die Teigblätter geben und etwas festdrücken.

Weitere 12 Blätter Filoteig drauflegen und jeweils gut mit der Butter/Öl-Mischung bestreichen. Die restliche Hälfte der Pistazien/Mandel-Mischung verteilen und festdrücken. Jetzt das Ganze in Rauten schneiden und ab in den Ofen für ca. 1 Stunde.

Kurz vor Ende der Backzeit den Sirup herstellen: Dafür Wasser und Zucker mischen und bei leichter Hitze erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Mischung aufkochen und gut sechs Minuten lang kochen lassen, bis ein Sirup entsteht.

Die Baklava aus dem Backofen holen und ein paar Minuten abkühlen lassen. Jetzt den Sirup mit einem Löffel drüberträufeln. Wahrscheinlich bleibt einiges an Sirup übrig – bei mir haben drei Runden gereicht.

Entweder gleich warm genießen oder später.

Lasst es euch schmecken!
Désirée

P.S. Wenn Ihr einen guten Tipp für eine leckere und allergikerfreundliche Baklava-Quelle im Raum Ruhrgebiet bis Düsseldorf habt, immer her damit. Dann gehe ich mal wieder auf Jagd.

Der Song zum Rezept: Beyonce & Justin Timberlake | Ain’t Nothing Like the Real Thing

Ich backs mir: Frühlingsfrischer Limetten-Lavendel-Gugelhupf

Die “Ich backs mir-Aktion” von Tastesheriff steht im März ganz im Zeichen des Gugelhupfs und da ich im Moment total auf  mit Sirup getränkte Kuchen stehe wollte ich dies hier gleich noch mal ausprobieren. Da ich zusätzlich auch schon komplett im Frühlingsfieber bin sollte es ein herrlich fruchtig-frischer Kuchen werden.
Überhaupt: Ist so ein Gugelhupf nicht ein wunderbarer Familien-Sonntags-Kuchen? Ich kenne niemanden, der keinen Gugl mag und man kann so herrlich immer wieder zum Kuchenteller huschen, um sich noch eine klitzekleine Scheibe abzuschneiden. Merkt schon niemand. Blöd nur, wenn das alle machen. So hat auch dieser Gugl kaum das Fotografieren überstanden. Macht aber nichts, denn zum Glück geht das Nachbacken mit diesem Rezept ganz schnell und unkompliziert.

Limetten-Lavendel-Gugel

Zutaten für 1 kleine Gugelform (Ø 16 cm)
Teig:
180 ml Milch
200 g weiche Butter + etwas mehr für die Form
170 g feiner Zucker
3 Eier
270 g Mehl + etwas für die Form
1 ½ TL Backpulver
1 großzügigen TL griechischen Joghurt
1 Limette, Abrieb

Sirup:
250 ml Limettensaft (ca. 4 Limetten)
4 TL Lavendelblüten (am besten im Teefilter)
Zucker nach Geschmack (Ich habe 5 EL genommen – sauer macht schließlich lustig)

Deko:
Lavendelblüten
Limetten-Zesten

Zubereitung

Den Backofen auf 180 Grad aufheizen. Die Gugelhupfform mit Butter einfetten und mit Mehl einstäuben.

Butter, Milch, Zucker, Joghurt und Eier cremig aufschlagen. Mehl, Backpulver und Limettenabrieb hinzugeben und alles gut vermischen. Den Teig in die Form füllen und für ca. 35 Minuten backen. Auf jeden Fall mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Kuchen fertig ist.

Für den Sirup die Limetten auspressen und den Saft mit den Lavendelblüten (im Teebeutel) und soviel Zucker wie ihr mögt aufkochen. Den Sirup bei mittlerer Temperatur ca. 15 Minuten köcheln lassen (er wird nicht wahnsinnig dick, sondern bleibt ziemlich flüssig).

Den Kuchen aus dem Ofen holen und kurz in der Form abkühlen lassen. Dann den Kuchen stürzen und wieder zurück in die Form geben. Mit einem Stäbchen ganz oft in den Kuchen stechen und den Sirup darüber gießen. Der Sirup soll gut einziehen. Dann den Kuchen wieder aus der Form holen, mit Limetten-Zesten und Lavendelblüten bestreuen und servieren. Geduldige können den Kuchen auch komplett auskühlen lassen. Aber wer will schon so lange warten?

Lasst es euch schmecken!
Désirée

Song zum Rezept: U2 | Lemon (selten gespielt, immer wieder gut)